Juli Zeh: „Corpus Delicti. Ein Prozess“
Gleichwohl gibt es nur ein kurzes Statement dazu, dass die Ausgangssituation in der Pandemie eine andere sei. Vielmehr ginge es ihr um viel allgemeinere Kritik, zum Beispiel am Paradigma der Selbstoptimierung, das uns verzweifeln lässt, weil es eine Aufgabe ohne Endziel ist. Wir können nur daran scheitern. Und in diesem Zusammenhang erklärt sie auch, warum diese Art von Utopie und Dystopie noch viel mehr ist, als ein Brennglas, mit dem auf die herrschenden Zustände geblickt wird. Es sind die großen philosophischen Fragen: "Was macht den Menschen aus? Wie ist Mensch-Sein definiert, was unterscheidet uns vom Tier? Was ist Menschenwürde, wie fühlt sie sich an? Was bedeutet Glück, was ist das "gute Leben"? Ebd., S. Ilija Trojanow / Juli Zeh: Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte - Perlentaucher. 145 Juli Zeh/Ilja Trojanow: "Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte. " Gemeinsam mit Ilja Trojanow verfasst und 2009, parallel zu Corpus Delicti herausgegeben, behandelt dieser Essay die Auswüchse eines Sicherheitsbedürfnisses, dass die demokratischen Staaten seit dem 11.
Ilija Trojanow / Juli Zeh: Angriff Auf Die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat Und Der Abbau Bürgerlicher Rechte - Perlentaucher
Ihre Wurzeln kann man schon auf Schulhöfen beobachten. " Juli Zeh: Fragen zu Corpus Delicti. S. Angriff auf die freiheit corpus delicti это. 35/36 Die "Methode" als System legitimiert sich durch die Definition des Andersartigen, das es zu verhindern gilt, das heißt, jedes autoritäre System braucht die Andersartigkeit, um an ihr immer wieder ein Exempel statuieren zu können. Und das ist das verstörende an dem Roman: dass in der Ausnahme – die in allen autoritären Systemen die Egel ist – legitim auf den Körper des Betroffenen zugegriffen wird, mit Gewalt. Ihre Recherche führte Juli Zeh in die düsteren Zeiten der Hexenverfolgung und es gibt Vorbilder für die Hauptfiguren: Maria Holl, im 16. Jahrhundert in Ulm der Hexerei angeklagt und gefoltert, überstand 62 Folterungen und wurde schließlich durch das Eingreifen der Reichsstadt Ulm befreit. Heinrich Kramer, im 15. Jahrhundert im Elsass geboren, wurde zu dem grausamen Inquisitor, der den 700-seitigen "Hexenhammer" verfasste, mit dem er die Hexenverfolgung und ihre Methoden zu legitimieren suchte.