Koloman Moser Ausstellung München

Moser entwarf eine breite Palette von Kunstwerken, darunter Bücher und Grafiken, von Briefmarken bis zu Zeitschriftenvignetten. Mode; Buntglasfenster, Porzellan und Keramik, mundgeblasenes Glas, Geschirr, Silber, Schmuck und Möbel. Biografie Der in Wien geborene Moser studierte an der Wiener Akademie und der Kunstgewerbeschule, wo er ab 1899 auch unterrichtete. Koloman moser ausstellung münchen uli bauer. Mosers Entwürfe in Architektur, Möbeln, Schmuck, Grafiken und Wandteppichen prägten die Arbeit dieser Zeit. Als Reaktion auf die barocke Dekadenz seiner Wiener Umgebung der Jahrhundertwende stützte er sich auf klare Linien und sich wiederholende Motive der klassischen griechischen und römischen Kunst und Architektur. 1901/1902 veröffentlichte er ein Portfolio mit dem Titel Die Quelle ("The Source") eleganter Grafikdesigns für Wandteppiche, Stoffe und Tapeten. 1903 gründeten Moser und sein Kollege Josef Hoffmann die Wiener Werkstätte, deren Ateliers und Handwerker eine Reihe von ästhetisch und funktional gestalteten Haushaltswaren herstellten, darunter Glaswaren, Besteck, Silberwaren, Teppiche und Textilien.

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Mystische Frauengestalten, von Fabelwesen bevölkerte Naturlandschaften, florale Ornamente und warme Farbtöne – die Formensprache des Jugendstils lädt ein, für eine Weile in andere Realitäten einzutauchen. In der großen Sonderausstellung Göttinnen des Jugendstils, die in Kooperation mit dem Allard Pierson Amsterdam und dem Braunschweigischen Landesmuseum entsteht, fühlen sich die Besucher*innen in eine Kunstwelt versetzt. Bei näherem Hinsehen offenbart sich aber, dass der Jugendstil noch viele weitere Facetten hat. In seiner Mannigfaltigkeit spiegelt er die bewegten Zeiten seiner Entstehungsperiode wider. Die Industrialisierung wirkt sich massiv auf Gesellschaft und Umwelt aus. Der Nationalismus erstarkt in zahlreichen europäischen Ländern. Koloman moser ausstellung münchen new york. Es etablieren sich neue Formen der Konsum- und Unterhaltungskultur. Wissenschaftliche Erkenntnisse sowie philosophische und religiöse Ansätze bringen das bisherige Menschenbild ins Wanken. Es entstehen neue radikale Lebensentwürfe. Fortschrittsglaube prallt auf Kulturpessimismus.

Das eigentlich spannende sind jedoch für deutsche Augen die auszumachenden Entdeckungen innerhalb der österreichischen Moderne. Für austriakische Verhältnisse mag die Sammlung stilistisch moderat sein, gewissermaßen eine Kompromiss-Moderne: Immer ist die menschliche Gestalt noch zu erkennen, gelten Kompositionsgesetze fort. Die erstaunlichen Freiheiten nehmen sich Maler wie der Kärntner Franz Wiegele in den Details.