Schnee Im April Gedicht
Schnee Im April Gedicht Zum
taz taz_archiv_900277 1691389 taz. die tageszeitung vom 5. 12. 1991 Inland S. 18 jürgen becker Themen Literatur 775 Ausgabe 3577 Suchformular lädt … Nachdruckrechte Wollen Sie taz-Texte im Netz veröffentlichen oder nachdrucken? Wenden Sie sich bitte an die Abteilung Syndikation:. KONTAKT TAZ ARCHIV-RECHERCHE-INFORMATION Friedrichstraße 21 10969 Berlin Mail: Telefon: 030 - 259 02 204
Es ist wie in einem Kindheitstraum, Geschenke, Essen, ein Weihnachtsbaum. Festlich wurde die Wohnung verziert, es wird ausgepackt und ausprobiert. In Kinderaugen reflektiert sich Kerzenlicht, Freude steht geschrieben in jedem Gesicht. Besonders schön ist's, wenn's draußen schneit, man sitzt vor dem Holzofen, vergisst die Zeit. Gemeinschaftlich wird der Abend verbracht. Man ist dem Frieden nah, für eine Nacht. Die nächsten Tage, wie jedes Jahr, es wird alles so, wie es vorher war. Josef Guggenmos Schnee Im April. Schnee schieben nervt, die Straßen sind glatt, ständige Müdigkeit, man fühlt sich schlapp. Mit der Familie seit Wochen nichts gesprochen, stattdessen zu Hause auf der Couch verkrochen. Dann, kaum ist die Dekoration weggebracht, vergisst man sie schon wieder, die Weihnacht. Verdrängt ist die Stille und das Innehalten, stattdessen wird vollends auf Alltag geschalten. Doch während man so sitzt und darüber sinnt wie man die gute Stimmung in den Alltag bringt, da fällt einem nur eine Möglichkeit ein: Wie zur Weihnacht sollte es öfters sein.