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Home Musikmag Bericht vom Pfingstfestival "Jazz am Schloß" in Rheine Geschrieben am 29. Mai 2013 für Musikmag Christiane Nitsche Mai 29, 2013 Musik oder Worte – Billy Cobham, Bill Ramsey und andere beim Festival "Jazz am Schloß" in Rheine. Ein Bericht von Christiane Nitsche. "Lasst uns nicht viel reden, lasst uns spielen! " Billy Cobham weiß natürlich, dass seine Hände beredter sind als sein Mund. Jazz am schloss rheine wetter. Und so verlässt er den Platz am Mikro, kaum dass er ihn eingenommen hat, um dort Platz zu nehmen, wo er sich offensichtlich am wohlsten fühlt: Hinter einem enormen Drum Set mit Double Bass und allein sieben Toms. Auch wenn man weiß, dass sein Spiel einzigartig, seine Technik wegweisend und seine kreative Kraft Impulsgeber waren und sind: Wenn Cobham spielt, verzieht sich der Verstand in die hintersten Ecken und macht Platz für Bauch und Seele. Billy Cobham Das liegt beim so kleinen wie feinen Pfingstfestival "Jazz am Schloß" in Rheine-Bentlage allerdings auch an seinen beiden Mitspielern: Wolfgang Schmid (Bass) und Peter Woelpl (Guitarre).

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(Schlagzeug) und Christian Saints (Piano) musikalisch die Bälle zu. Zum Beispiel wenn es galt, bekannte Jazz-Stücke wie etwa von Thelonious Monk ganz neu zu interpretieren. Jazzfestival Neuwied - JAZZFESTIVAL NEUWIED. Offensichtlich gefiel dem Bandleader die Atmosphäre von Bentlage, denn er bekannte direkt zu Beginn des Auftritts mit sonorer Stimme: "It's a joy and pleasure to be here". Jazz-Legende Klaus Doldinger präsentierte mit seiner fünfköpfigen "Passport"-Formation den Rheinensern zunächst eher Unbekanntes. So stieg er kraftvoll mit "Reng Deng" ein, einem Stück des neuen Passport-Albums "Inner Blue". Anschließend stellte der namhafte Komponist vieler Filmmusiken mit "Dark Flame" eine wunderschöne Saxofonballade vor, die als Soundtrack eine wichtige Rolle im neuen, demnächst erst erscheinenden Film von Bully Herbig einnehmen wird. Dass sich Doldinger bei seinen Kompositionen auch immer wieder vom Zauber fremder Länder beeinflussen lässt, wurde am Sonntag bei mehreren Stücken deutlich, die er aus seinem 2006 entstandenen Album "Passport to Marocco" spielte.

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Und für Martha High war der "Godfather of Soul" Freund und Mentor. Danach begann der erstaunliche Ritt durch die Musikgeschichte, wie es Martha High nennt. Sie war bei allen legendären Auftritten Browns dabei: 1968, in der Nacht nach Martin Luther Kings Ermordung, stand sie bei dem umjubelten Konzert in Boston Garden neben ihm auf der Bühne und auch bei dem Konzert 1974 vor 60. 000 Menschen in Kinshasa, Zaire, anlässlich des "Rumble In The Jungle" zwischen Muhammad Ali und George Foreman. Ihre Stimme war bald bei anderen Soulgrößen gefragt, und so arbeitete Martha High mit Stars wie Little Richard, Aretha Franklin, Ray Charles oder Stevie Wonder zusammen und tourt auch heute noch regelmäßig mit Maceo Parker und anderen Soulgrößen. Jazz am schloss rheine comment0. Der Live-Erfolg legte den Grundstein für ihre Solokarriere. Heute ist die Soulmusikerin selbst Frontfrau und fasziniert durch ihre mächtige Stimme, die trotz ihrer mittlerweile 76 Jahre nicht ein bisschen an Kraft eingebüßt hat. Mit ihrer Band, den Soul Cookers, bringt Martha High feinsten Funk nach Koblenz – und damit natürlich auch den Spirit der 1960er Jahre.

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Uli Wentzlaff-Eggebert am Bass und Joost Kesselaar an den Drums geben das ideale Rückgrat für den ausgefeilten Sound dieser Band, die man sich durchaus merken sollte. Sudhoff-Classen-Klangmanufaktur mit Tobias Sudhoff am Piano und Martin Classen am Tenor-Saxophon Ist das alles? Auftritt Bill Ramsey: Er kommt durch die Zuschauerreihen, gemessenen Schrittes, strahlt und lächelt verschmitzt. Wer ihm ins Gesicht sieht, kann kaum glauben, dass Jahrzehnte vergangen sind, seit er in der ZDF-Hitparade "Souvenirs, Souvenirs" trällerte. Jazz am schloss rheine livestream. Doch geblieben ist mehr als nur die Erinnerung an eine Stimme mit besonderer Färbung: Ramsey hat nichts von seinem Charme, seinem Witz, seinem Timbre und seinen Qualitäten als hervorragender Jazz-Sänger verloren. "Ich bin ein Titan", witzelt er mit Blick auf diverse Edelmetallteile, die er in den Knochen mit sich herumträgt und die daran schuld sind, dass er nicht hereinschweben könne wie Sammy Davis Jr.. "Ist das alles? ", ruft Bernd Otto ins Publikum. Der Kopf der Frankfurt Swing Allstars, die Ramsey begleiten, weiß wie man die Stimmung anheizt.

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Es dauert nur Sekunden, bis der Funke übergesprungen ist. Das kleine, heimelige Zelt am altehrwürdigen Kloster Bentlage macht es möglich, dass sich die Nähe zu den Musikern geradezu physisch einstellt. Die Atmosphäre ist so dicht wie die Regenschleier draußen, wo noch einige Wackere ausharren, die kein Ticket mehr ergattern konnten. Fan-Bewertungen für Jazz Am Schloss In Rheine | ticketbande. Stattdessen sitzen sie auf Bierbänken und lugen unter Schirmen hervor durch die Fenster hinein. Karolina Strassmayer mit Drori Mondlak (dr) und John Goldsby (b) Saxy: Karolina Strassmayer und KLARO Es hat schon fulminant begonnen: Karolina Strassmayer, die bereits 2012 beim Jazzfest in Gronau als Solistin der WDR Bigband auf sich aufmerksam machte, hat mit Drori Mondlak an den Drums, Stefan Bauer am Vibraphon und John Goldsby am Bass eine feine Combo namens "KLARO" zusammengestellt, die ihre Qualitäten als Saxophonistin so gekonnt wie dezent in Szene setzt. Sie muss viele Hände schütteln und CDs signieren nach ihrem Auftritt. "Das war ja mal ein Auftakt", begeistert sich auch Tobias Sudhoff, der als künstlerischer Leiter des Festivals nicht nur die Fäden in der Hand hält, sondern selbst mit Hand anlegt, wenn nötig.

Das Billy Cobham Trio in einer Besetzung wie zu "Super-Drumming"-Zeiten spielt sich in einen derartigen Rausch, dass es die Zuschauer im ausverkauften Zelt am altehrwürdigen Kloster Bentlage schier aus den Sitzen bläst. Eingefleischte Fusionistas kommen voll auf ihre Kosten: Schmid spielt einen so elegant-lässigen wie funkigen, zuweilen groovigen und schließlich sogar rockigen Bass in seiner ganz eigenen Spieltechnik, Peter Wölpl lässt mitunter Erinnerungen an George Benson, Carlos Santana, Jimi Hendrix anklingen, bleibt aber doch immer er selbst, wenn er in furiosen Läufen seine Coura African bearbeitet. Und man kann nicht umhin zu denken, dass Jimi Hendrix Angst hätte bekommen müssen, dürfte er das noch miterleben. Peter Wölpl Und natürlich Cobham: Er spielt open-handed, wie man es von ihm kennt, und selbst mit vier Sticks bleibt sein Spiel so konzentriert wie scheinbar leicht. Dass sich die drei gut kennen und Freude aneinander haben, ist augenfällig. Bericht vom Pfingstfestival „Jazz am Schloß“ in Rheine – CulturMag. Jeder bekommt den Raum, den er braucht, um seine solistischen Fähigkeiten auszuspielen, jeder bekommt Gelegenheit, gegen die Band zu spielen und immer wieder finden sie einander in melodischen Phrasen, jeweils quittiert mit lachenden Gesichtern.