Lasst Euch Versöhnen Mit Gott

Es heißt wörtlich: "Für Christus fungieren wir also als Gesandschaft, so, dass Gott ermuntert durch uns. Wir flehen euch für Christus an: lasst euch versöhnen mit Gott. " Weiter heißt es dann in 1. Kor 6, 1: " Adjuvantes autem exhortamur ne in vacuum gratiam Dei recipiatis. " Also: "Als Beistände aber ermuntern wir, dass ihr nicht die Gnade Gottes ins Leere erhalten habt. " Es ist unglaublich, wie die Einheitsübersetzung das Schriftwort "katholisch" verdreht! Einer, der als "Gesandschaft" für (also iS von "zugunsten von") Christus ermuntert, "ermahnt" eben nicht "an Christi Statt". Das hätte sie gerne, diese Hierarchie, das steht da aber nicht! Welche Anmaßung! Auch später fügt man flugs noch ein "Gottes" ein, wo keines steht: die "adiuvantes" stehen ohne Genetiv! Es sind einfach Beistände. Man kann das auf Gott beziehen, man kann es der Logik nach aber auch auf die Gemeinden beziehen. Ein "adiutor" ist eine "Hilfe" oder ein "Beistand". Die Übersetzung "Mitarbeiter" ist auch schon modisch-tendenziös.

Lasst Euch Versöhnen Mit Gott Meaning

Mit anderen Worten: Gott braucht keinen Sündenbock. Gott will nichts weiter, als dass wir seine Gerechtigkeit – wir können dafür genau so gut Barmherzigkeit oder Liebe sagen – endlich als das erkennen, was sie ist. Liebe, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit für uns. Zu unseren Gunsten. Für Zeit und Ewigkeit. Das ist das große Versprechen Gottes. Dieses große Versprechen hat seinen Niederschlag gefunden in den Vereinbarungen über die Würde und die fundamentalen Rechte, die Menschen zuerkannt sind. Egal woher sie kommen, egal was sie glauben, egal welches Geschlecht oder welche Hautfarbe sie haben. Dass wir dafür immer noch kämpfen und gegen Verletzungen dieser Rechte protestieren müssen, spricht eine klare Sprache über die Defizite, mit denen wir unterwegs sind. Und darum heute, am Gedenktag des Foltertodes Jesu: Lasst euch versöhnen mit Gott. Verabschiedet die selbstgebastelten Phantasien vom Menschen, der alles, aber auch alles im Griff haben muss. Lasst euch versöhnen mit Gott, der einen guten, klaren Rahmen gesteckt hat für seine Schöpfung, die er liebt, der gute, einfache Regeln für das Zusammenleben der Menschen aufgestellt hat, der Hoffnung in unsere Herzen gelegt hat.

Ich habe mich gefragt, was hätte ich getan? Hätte ich protestiert? Oder wäre ich weggegangen? Oder hätte ich den Mut gehabt, mich dem Zug der Leidenden anzuschließen? IV Wann ist "der Tag der Rettung"? Wie finden wir heraus aus dieser Gefangenschaft? "Alles aber kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat. " (2 Kor 5, 18) Durch den Juden Jesus bekommen wir Anteil an der Liebe Gottes zu seinem erwählten Volk. Weil er für uns eintritt, unsere Position einnimmt. Nichts anderes meint ja das griechische Wort "versöhnen": sich in die anderen hineinversetzen, die Position des anderen, der anderen einnehmen. Jesus wurde für uns zum Christus und hat uns dadurch hineingenommen in die Gemeinschaft mit Gott. Was hätte Christus angesichts des Spießrutenlaufes gemacht? Ich glaube, er ist mit seinen Geschwistern gegangen. Er hat sich in ihre Lage hineinversetzt und ihre Position eingenommen. Er öffnet uns einen Raum des Lebens, der die Sperren zwischen denen, die durch die schmale Gasse getrieben werden, und denen, die gröhlend und geifernd die Gasse bilden, abbricht.