Kölner Karnevalsgruß „Alaaf“ - Woher Stammt Er?

Der Kölner Karnevalsruf ist schon seit der Reformationszeit bekannt. Auf einem Tonkrug hat der Philologe Heribert Hilgers den Beleg gefunden. Schon damals ging es um "einen guten Trunk". Veröffentlicht am 15. 02. 2015 | Lesedauer: 3 Minuten Im Karneval hat ein kölsche Jung nur eines im Sinn Quelle: picture alliance / blickwinkel/W K ölle alaaf! So heißt es nun wieder in den Niederungen der Kölner Bucht. Pappnase, Clowns, Kölsch Kaviar, alles klar. Narrenrufe an Karneval: Helau, Alaaf, Ahoi - was sagt eigentlich man wo? - FOCUS Online. Scheinbar. Doch der närrische Schrei ist tatsächlich viel älter als der institutionalisierte Straßenkarneval seit 1817. Der Hochruf ist im Rheinland bereits spätestens Mitte des 16. Jahrhunderts verbreitet, so das Ergebnis einer neuen wissenschaftlichen Sprachgeschichte des "Alaaf". Der Essay zur Historie Kölns und der Gegenwart des Kölner Karnevals stammt aus der Feder des verstorbenen Kölner Philologen Heribert Augustinus Hilgers (1935-2012), der ihn noch kurz vor seinem Tod fertigstellen konnte. 2015 wurde das Werk vom Greven Verlag herausgegeben.

Kölner Karnevalsruf Mit 5 Buchstaben

K ölner blicken mit fröhlichem Fatalismus auf die Welt. Das liege an der Stadt, in der Kölner leben müssen, schließlich habe sich Köln den Ruf erarbeitet, der Ort zu sein, an dem schiefgeht, was nur schiefgehen kann, sagen Spötter. Köln "könne" keine U-Bahn, keine Oper, keine Oberbürgermeisterwahl, keine Polizei. Nur Karneval könne Köln. Kölner werden damit leicht fertig - auf ihre eigene dialektische Art. Wenn sie ihre Stadt hochleben lassen, rufen sie "Alaaf". Das bedeutet "alles abwärts, alles andere nieder". In Köln werde eben auch anders als anderswo gejubelt, befand vor wenigen Jahren Heribert Hilgers, der Altmeister der kölnischen Sprache. "Für den, der alles andere abwertet, bleibt das, worauf es ankommt, in einsamer Höhe stehen, ohne dass er es erst, hoch' heben (eben, hochjubeln') muss. Kölner karnevalsruf rätsel. " Ein Lied von Carolin Kebekus ist dafür das schönste Beispiel der aktuellen Session. Die unverschämt talentierte Kölner Karnevalistin macht sich auf die Melodie von Adeles Hit "Hello" über "Helau" lustig, den unter anderem von den Narren in Düsseldorf benutzten Karnevalsruf.
Und für Mundartunkundige übersetzt der Chronist diese wie folgt: "refloreat et praeflorescat", es blühe und gedeihe die Universität von Köln, getreue Tochter Roms. Fazit: Das "Alaaf" ist ein seit spätestens 1550 belegter, in und um Köln, Aachen und die Niederlande üblicher Hochruf im geselligen Kreis. Alle anderen Interpretationen ab – all aff.