Mein Herz In Zwei Welten Rezension 10

Ich verstehe die Denkweise, bin aber der Auffassung, dass schon "Ein ganzes halbes Jahr" nicht die Geschichte von Lou und Will war, sondern nur die von Lou. Insofern gefällt mir der Gedanke sehr, dass wir sie weiter begleiten durften, noch so viele Facetten von ihr kennenlernen durften und sehen konnten, wie sie nach einem so schweren Schicksalsschlag wieder ins Leben und vor allem zu sich selbst fand. Mich haben die Bücher alle sehr gerührt – der erste Band wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben, aber gerade dieser dritte abschließende Teil hat sich für mich einfach wahnsinnig gut und richtig angefühlt und ich bin froh, dass die Geschichte von Lou so wunderbar zu Ende erzählt wurde. Ein kleines Problem hatte ich mit der Sprache bzw. der Übersetzung an zwei Stellen. Möglicherweise bin ich in der Hinsicht einfach etwas überempfindlich, aber ich stoße bei dem Satz "Jedem das Seine" einfach sofort negativ auf, weil genau diese Worte groß über dem KZ Buchenwald hingen. Ich weiß, dass die Aussage in dem Kontext, in dem sie in "Mein Herz in zwei Welten" verwendet wurde, absolut nicht so gemeint war und denke auch, dass das Bewusstsein, wie dieser Satz im historischen Kontext genutzt wurde, nicht bei jedem da ist, aber ich wollte es dennoch gesagt haben, eben weil der Satz bei mir sofort diese Assoziationen hervorrief und ich mir denke, dass man genau diese Aussage auch in hundert andere Worte packen kann.

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Mein Herz In Zwei Welten Rezensionen

Doch Toíbín schafft es, seine Geschichte einzigartig zu erzählen. Mein Leben vor den Gopniks war in eine geisterhafte Ferne gerückt, mit dem ich, soweit es der Terminkalender erlaubte, durch gelegentliche Telefonate und E-Mails Verbindung aufnahm. (Seite 218) Das liegt sowohl am Schreibstil als auch an der mangelnden Ernsthaftigkeit. Lou konnte ich des Öfteren schlicht nicht für voll nehmen. Sie ist so naiv und möchte es jedem Recht machen, dass ich manchmal meinte, sie anschreien zu müssen. Erst gegen Ende entwickelt sie den Biss, der mir fehlte. Die Autorin tut ihr Übriges mit ihrer Art zu schreiben. Zu humorvoll, zu oberflächlich sind ihre Worte, um wirklich spürbar zu machen, was Lou erlebt. Vielleicht ist es auch eine Typfrage, doch ich persönlich wurde in "Mein Herz in zwei Welten" nicht sonderlich warm mit der Protagonistin. Fazit "Mein Herz in zwei Welten" von Jojo Moyes bietet gute Unterhaltung und ist für Leser, die die Geschichte von Lou und Will in "Ein ganzes halbes Jahr" mochten, sicherlich eine schöne Lektüre.

Doch so mutlos wie im letzten Band ist Lou nicht – stattdessen nimmt sie ihr Leben tatkräftig wieder in die Hand. Jojo Moyes' Bücher leben von ihren Charakteren – Menschen mit Ecken und Kanten, die nicht wirklich in starre Muster passen. So auch hier. Louisa Clark kennen wir ja schon hinlänglich, und auch im neuen Buch bleibt sie sich und ihrem ungewöhnlichen Stil – mit einigen wenigen Ausnahmen – treu. Ihre Chefin ist polnische Einwanderin, die als Masseurin gearbeitet und dabei ihren jetzigen Ehemann kennen gelernt hat. Auf den ersten Blick wirkt sie wie eine Frau, die sich auf Teufel komm raus ihren Millionär angeln wollte. Doch Agnes ist anders. Sie liebt ihren Mann wirklich und hat viel für ihn aufgegeben. Zudem muss sie in Kauf nehmen, dass sie bei allen gesellschaftlichen Anlässen – und davon gibt es mehr als genug – stets geschnitten und beleidigt wird. Besonders interessant ist aber Mrs. De Witt, die kauzige Nachbarin mit dem ollen Mops, den sie über alles liebt. Sie scheint nur auf Streit aus.