Maria Stuart – 2. Aufzug, 1. Auftritt - Friedrich Schiller Archiv

Elisabeth zeigt sich daher wieder etwas versöhnt und stimmt insoweit zu, dass für eine Heirat tatsächlich nur der französische Thronfolger für sie in Frage komme. Als Bellievre dennoch darauf insistiert, eine mehr oder minder eindeutige Entscheidung Elisabeths überbringen zu wollen, übergibt sie ihm, mit dem Blick zeitweise auf Leicester gerichtet, als äußeres Zeichen der Verbundenheit zwar einen königlichen Ring, betont aber zugleich, dass sie damit noch immer kein definitives Jawort gebe. In jedem Falle lasse der Ring eine weitere Entwicklung zu und begründe aber schon die Freundschaft zwischen Frankreich und England. Maria stuart 2 aufzug 8 auftritt. Als Aubespine allerdings zu Gunsten Maria Stuarts interveniert und Elisabeth bittet, Maria Stuart, die Witwe des verstorbenen französischen Königs, zu begnadigen, zeigt sich Elisabeth unerbittlich. Sie verwehrt sich entschieden gegen diese Vermengung zweier in ihren Augen unvereinbarer "Geschäfte". > II, 3 Gert Egle, zuletzt bearbeitet am: 29. 05. 2021

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Die Vorigen. Elisabeth, von Leicester geführt. Graf Aubespine, Bellievre, Graf Shrewsbury, Lord Burleigh mit noch andern französischen und englischen Herren treten auf. Elisabeth (Zu Aubespine). Graf! Ich beklage diese edeln Herrn, Die ihr galanter Eifer über Meer Hiehergeführt, daß sie die Herrlichkeit Des Hofs von Saint Germain bei mir vermissen. Ich kann so prächt'ge Götterfeste nicht Erfinden als die königliche Mutter Von Frankreich – Ein gesittet fröhlich Volk, Das sich, sooft ich öffentlich mich zeige, Mit Segnungen um meine Sänfte drängt, Dies ist das Schauspiel, das ich fremden Augen Mit ein'gem Stolze zeigen kann. Der Glanz Der Edelfräulein, die im Schönheitsgarten Der Katharina blühn, verbärge nur Mich selber und mein schimmerlos Verdienst. Aubespine. Nur eine Dame zeigt Westminsterhof Dem überraschten Fremden – aber alles, Was an dem reizenden Geschlecht entzückt, Stellt sich versammelt dar in dieser einen. Bellievre. Schiller, Friedrich - Maria Stuart (Interpretation, Auftritt 2 im 2. Aufzug) :: Hausaufgaben / Referate => abi-pur.de. Erhabne Majestät von Engelland, Vergönne, daß wir unsern Urlaub nehmen Und Monsieur, unsern königlichen Herrn, Mit der ersehnten Freudenpost beglücken.

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Maria weiß, dass Elisabeth die Entscheidung über ihren Tod treffen wird, deshalb ist sie nach ihrem diesem ersten Blickaustausch "halb ohnmächtig" (Regieanweisung) und befangen. Vor dem Aufeinandertreffen nimmt Elisabeth die Ratschläge von Leicester zur Kenntnis. Mit einer Aposiopese leitet er die Inversion "Der Himmel deinen Schritt hierher gelenkt" (V. 2237) ein. Durch die Aposiopese wird dargestellt, wie wichtig es Leicester ist, der selbstsüchtigen Elisabeth vor dem Aufeinandertreffen Ratschläge zu geben, welche die Lage Marias begünstigen könnten. Die Personifikation des Himmels lässt diese wie einen höheren Auftrag wirken, welchen Elisabeth erfüllen soll. Sie soll "die Großmut und das Mitleid siegen [lassen]" (V. Schiller, Friedrich - Maria Stuart (Sprachliche Mittel zum Ausdruck inhaltlicher Intentionen) :: Hausaufgaben / Referate => abi-pur.de. 2238). Hierbei werden die beiden Substantive personifiziert, also vermenschlicht. Sie bilden jedoch einen großen Gegensatz zu Elisabeths Charaktereigenschaften. Elisabeth ist überrascht, als sie Maria sieht, was durch die, von ihr geäußerte, rhetorische Frage "Wer war es denn, der mir eine Tiefgebeugte mir angekündigt? "

(V. 2242 ff. ) deutlich wird. Durch das, in der Inversion, am Anfang stehende Interrogativpronomen wird ihre Enttäuschung gegenüber Leicester versinnbildlicht. Er hatte in ihr die Erwartung geweckt, eine gedemütigte Maria anzutreffen, da er ein hinterlistiges doppeltes Spiel spielt. Nun steht sie stattdessen einer stolzen und ungebrochenen schottischen Königin gegenüber.