Louise Bourgeois Ausstellung Berlin

Hans Bellmer schuf mit der "Puppe" die ideale Frau, in der sich seine Wünsche und Fantasien, aber auch geheime, verdrängte Ängste spiegeln. Wie ein Wort, aus dem durch Umstellung der Buchstaben neue Worte, Anagramme entstehen, nahm er ihre Glieder auseinander und setzte sie zu neuen Körpern zusammen, inszenierte und fotografierte sie. Diese neuen Körper weisen oft weibliche und männliche Merkmale zugleich auf. Es entsteht eine Doppeldeutigkeit der Geschlechter, die sich auch in Bellmers Zeichnungen fortsetzt. Auch Louise Bourgeois nutzt surrealistische Methoden wie die der Fragmentierung oder Metamorphose und adaptiert sie für ihre eigenen Strategien. So hinterfragt ihre keineswegs zerbrechliche, phallusförmige Fragile Goddess (2002) aus Stoff das konventionelle Verständnis sexueller Identität und setzt sich skeptisch mit dem traditionellen Bild der Frau auseinander. Die Ausstellung zeigt neben Werken aus der Sammlung Scharf-Gerstenberg Arbeiten aus internationalen Sammlungen, sowie dem Studio Louise Bourgeois.

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Louise Bourgeois Ausstellung Berlin 2021

Die rauhe Unterkühltheit des Pavillons intensiviert die Empfindung. Louise Bourgeois hat für sich als Künstlerin jeden denkbaren Raum ausgereizt, angefüllt mit ihrer dunkel sprühenden Phantasie. Nicht nur aufgeklärter Feminismus muss sie dafür preisen. Sie hat sich jedoch niemals vereinnahmen lassen. Noch die späten blutroten Aquarelle spielen offen mit jenen "sack forms", die beiden Geschlechtern eignen. Dass sich Bourgeois selbst gern als phallische Frau inszeniert hat, spricht für ihr ironisches Kapital. Bis ins hohe Alter blieb sie eine Bildhauerin, in jeder Hinsicht – Zerhauerin von überkommenen Bildervorräten. Die kleine Schau zeigt das in großartiger Verdichtung. Louise Bourgeois. The Empty House. Im Schinkel Pavillon, Berlin; bis zum 29. Juli. Kein Katalog, Faltblatt mit Abbildungen und Texten von Louise Bourgeois.

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Louise Bourgeois Double Sexus – Sammlung Scharf-Gerstenberg Berlin. Dauer der Ausstellung: vom: 24. 04. – 15. 08. – Aktuelle Ausstellungen / Sammlung Scharf-Gerstenberg Berlin – Louise Bourgeois, Ralph Ueltzhoeffer, Kurt Schwitters, Sammlung Scharf-Gerstenberg. Textbeiträge zur aktuellen Ausstellung: Louise Bourgeois – Kunstevents 2010 Sammlung Scharf-Gerstenberg Berlin. Aktuelle Ausstellungen. Text – Beiträge zu "Louise Bourgeois" – Sammlung Scharf-Gerstenberg, Berlin: Kein Beitrag – Aktuell. Allgemeine aktuelle Beiträge (): 0 passend zum Thema: Louise Bourgeois NEWS

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"Maman" ist in kleineren bronzenen Abgüssen überall in den Museen der Welt unterwegs, mit ihrem von Eiern gefüllten Sack. Jetzt ist im Schinkel Pavillon in Berlin eine im wahren Wortsinn intime Ausstellung mit Arbeiten von Louise Bourgeois zu sehen. Sie widmet sich ihren "sack forms". Neben den harten ragenden Skulpturen und Stelen war das Weiche von Stoffen, von Geweben vielfältiger Art in ihrem Schaffen genauso präsent, als das andere Element: feine und grobe Gespinste uneindeutigen, ungehobenen Inhalts, vordergründig genuin mit Weiblichkeit verbunden. Immer richten sich die Konnotationen auf den Sexus, die Geschlechtlichkeit und ihre primären und sekundären Merkmale: von schlaff baumelnden Gehängen bis zu prall gefüllten Schwellungen, in Haut- und Erdtönen, immer der Vergänglichkeit angehörig. Sämtliche im Pavillon gezeigten fünfzehn Werke, darunter sechs Gouachen auf Papier, sind in Louise Bourgeois' letzten Lebensjahren entstanden, kondensieren im kleinen Format die unerhörte Energie dieser Künstlerin, die in früheren Jahrhunderten, so fällt es einem bei Betrachtung ihrer Werke immer wieder ein, als eine Hexe verbrannt worden wäre, aus schierer Angst vor ihren Erfindungen.

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Die bedeutsame Überblicksschau versammelt angesagte Namen der Gegenwart wie Njideka Akunyili Crosby und Kehinde Wiley. Sie zeigt aber auch, dass die Geschichte des schwarzen amerikanischen Porträts bereits in der Zeit um 1800 begann. Amy Sheralds "An Ocean Away" (2020) ist neben anderen Künstlerinnen und Künstlern der Gegenwart wie Njideka Akunyili Crosby und Kehinde Wiley bis Mitte April im Los Angeles County Museum of Art zu sehen. © Amy Sherald, courtesy of the artist and Hauser & Wirth/Joseph Hyde Yves Saint Laurent Diverse Museen, Paris, bis 15. Mai Gut gemerkt ist schon halb kreiert: Dass Modezar Yves Saint Laurent anscheinend häufiger in den großen Pariser Museen Inspiration suchte, offenbart die Ausstellungsreihe "Yves Saint Laurent aux Musées". Die Fondation Pierre Bergé – Yves Saint Laurent schmuggelt dafür Haute Couture des Meisters in die Bildersäle von fünf großen Häusern. Die Parallelen sind verblüffend: So kupferte Saint Laurent bei der Jacke "Hommage à Picasso" (1979) Farbe, Schnitt und Knopfleisten ziemlich exakt aus dem "Porträt von Nusch Éluard" des spanischen Malers aus dem Musée Picasso ab.

Kuratiert hat die packende Schau Nina Pohl, die den Schinkel Pavillon seit 2002 leitet und selbst Künstlerin ist. Mit Herzblut, sagt Nina Pohl, die plastische Metapher passt dafür. Denn Bourgeois' Wucht kratzt die Haut auf, wie die Verletzungan einer scharfkantigen Masche ihrer "cells". Es steht nur einer dieser vergitterten Käfige im lichten Oktogon des Pavillons. Sein Titel ist "Peaux de lapins, chiffons ferrailles à vendre", schwer zu übersetzen, vielleicht als: Kaninchenhäute, schrottige Lappen zum Verkauf. Darin hängen lange Fetzen aus Chiffon und anderem Stoff, wie ausgeleerte Säcke, ihr einstiges Inneres abhandengekommen; das Leben ausgehaucht, ließe sich sagen. Die Tür aus Maschendraht steht offen. "The Empty House" ist der Titel der Ausstellung. Im Faltblatt dazu gibt es ein frühes Notat von Bourgeois, die begnadete Schreiberin und Deuterin ihrer selbst war, aus dem Jahr 1958: "I have to control space because I cannot stand emptiness/ emptiness is a space the edge of which you do not know and you are not sure of –. "