Hampe Die Lehren Der Philosophie

"Man kann Philosophie nicht lernen wie Physik", steht in großen Lettern auf Michael Hampes neuem Buch. Der Satz ist Programm: Hampe, Philosophieprofessor an der ETH Zürich, geht mit seinem Fach hart ins Gericht. In der Philosophie gehe es immer häufiger darum, Behauptungen aufzustellen und diese auf Teufel komm raus zu verteidigen. Dies führe zu einem "mentalen Kapitalismus", bei dem die Wissenschaftler um Aufmerksamkeit und Drittmittel buhlen, während die Studierenden ihre Bildung als "Investition in die Zukunft" sehen, um sich "fit zu machen" für den Arbeitsmarkt. Hampe die lehren der philosophie politique. Gelehrt werde vor allem, anderen Menschen die eigene Doktrin überzustülpen. Aber wie will man etwas felsenfest behaupten und in der Lehre durchpeitschen, wenn stets Sokrates' "Ich weiß, dass ich nichts weiß" über allen vermeintlichen Wahrheiten schwebt? Anknüpfend an Sokrates (469-399), Ludwig Wittgenstein (1889-1951) und John Dewey (1859-1952) erinnert Hampe daran, dass die Philosophie keine endgültigen Resultate liefern kann.

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Er ist bei Hampe der Philosoph, der noch den innersten Kern einer platonisierenden, auf unumstößliche Einsichten pochenden Tradition entzaubert, nämlich die Orientierung an der Mathematik: indem er zeigt, dass selbst die Befolgung ihrer Regeln, wie jede im Leben verankerte Praxis, auf einen Prozess der sozialen Abrichtung zurückgeht. Die Wildnis, die Seele, das Nichts von Hampe, Michael (Buch) - Buch24.de. Nichts wird da geschaut, wenn wir sie erlernen, keinen vorgegebenen Strukturen oder Wesenheiten werden wir gerecht, sondern eine Praxis wird eingeübt, deren Einhaltung dafür sorgt, dass die Bedeutungen der verwendeten Zeichen stabil bleiben. Das aber ist, da tritt Wittgenstein gleich wieder in den Hintergrund, genau jene Form von Unterweisung, die Hampe nicht als Grundlage von philosophischer Erziehung, ja von Erziehung überhaupt verstanden und angewendet sehen möchte. Denn bei dieser Erziehung sollte es gerade nicht darum gehen, die Individuen schlicht auf vorgespurten Bahnen zu halten und die angestammten Bedeutungen blind fortzusetzen, sondern Spielräume möglicher neuer Bedeutungen zu eröffnen.

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H ampe bricht eine Lanze für eine, wie er es nennt, nichtdoktrinäre Weise des Philosophierens. Diese gehe von der Erfahrung aus, dass die Welt ein Kommen und Gehen von Einzelheiten sei, so Hampe, wobei diese Erfahrung aber gerade nicht primär behauptend oder argumentativ sei, sondern sie endet in der Paradoxie, dass behauptet wird, dass sich letztlich nichts dauerhaft behaupten lässt und dass sprachliche Ausdrücke, die sich Allgemeinbegriffen bedienen, hinter der konkreten Erfahrung der Einzelheiten der Welt letztlich immer zurückbleiben. Entwickelt soll hier die Fähigkeit werden auf diese Welt der Einzelheiten wieder angemessen zu reagieren, eine Fähigkeit, die eine konkrete Erfahrung dieser Einzelheiten ermöglichen soll. Und diese Erfahrung hält der Autor für eine wichtige Glücksbedingung. Hampe die lehren der philosophie pour les. Doktrinären philosophischen Vereinheitlichungsbemühungen dagegen hält er vor, dass sie außerhalb der Universitäten und Akademien kaum noch Gehör finden würden. Sie sind heute nach Meinung des Autors entweder durch die positiven Wissenschaften explanatorisch überflüssig geworden oder zu einem bloßen sekundären Explikationsgeschäft verkümmert.

Michael Hampe Die Lehren Der Philosophie

Folgerichtig findet er bei den Dichtern ideale Anknüpfungspunkte zum Philosophieren. Erzählen statt behaupten – so könnte man seine Botschaft auf den Punkt bringen. Wer mit den Debatten der Philosophen wenig vertraut ist, kann das Buch größtenteils zwar verstehen, muss sich aber auf anstrengende Lektüre einstellen. Hampe die lehren der philosophie des sciences. Hampes bietet in seinem Werk nichts wirklich Neues und will es wohl auch nicht, dafür aber hat er es mit Elan und Verve geschrieben. Detailliert, konkret und sich dennoch nicht in Einzelheiten verbeißend, ermöglicht das Buch einen souveränen Blick über den Tellerrand.

Für den Rezensenten ist das originell genug, aber auch wohltuend unbeflissen. Den Fallstricken philosophischer Selbstdarstellung von einem Meta-Standpunkt aus entgeht der Autor damit, versichert Konersmann. Mitten drin im Philosophieren gefällt es dem Rezensenten, und er folgt dem Autor gern beim Betrachten von Bedürfnissen nach Doktrinen und ihren Motivierungen sowie beim korrigierenden Überdenken von Erwartungen an die Philosophie.