Akute Und Latente Kindeswohlgefährdung

Lebensjahr für Mädchen. Die meisten Minderjährigen wuchsen bei Alleinerziehenden (42%), bei beiden Eltern gemeinsam (38%) oder einem Elternteil in neuer Partnerschaft auf (11%). Psychische Misshandlungen - Daten zum gesunden und sicheren Aufwachsen von Kindern. Etwa die Hälfte der gefährdeten Kinder und Jugendlichen nahm zum Zeitpunkt der Gefährdungseinschätzung bereits eine Leistung der Kinder- und Jugendhilfe in Anspruch. Nur 4% von ihnen suchten selbst Hilfe beim Jugendamt, am häufigsten kam aber ein Hinweis von Polizei, Gericht und Staatsanwaltschaft (22%), Schulen und Kitas (17%) oder aus dem privaten Umfeld beziehungsweise anonym (15%). Vernachlässigung ist am häufigsten, sexuelle Gewalt steigt am stärksten Die meisten der rund 55 500 Kinder mit einer Kindeswohlgefährdung wiesen Anzeichen von Vernachlässigung auf (58%). Bei rund einem Drittel aller Fälle (32%) wurden Hinweise auf psychische Misshandlungen – dazu zählen beispielsweise Einschüchterungen, Demütigungen, Isolierung und emotionale Kälte – gefunden. In weiteren 27% der Fälle gab es Indizien für körperliche Misshandlungen und bei 5% Anzeichen für sexuelle Gewalt.

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Gibt es überhaupt ein Bedarfsmerkmal, das keine "latente" Gefährdung des Kindeswohls darstellt? Schließlich hat der § 1666 BGB Pate gestanden, bei der Formulierung der §§ 27 ff. SGB VIII. (3) Häufigkeit, Dauer und Gravidität beobachteter oder mitgeteilter Merkmale bestimmen oft die Grauzone zwischen akuter und latenter Kindeswohlgefährdung, die gerade auch für Fachleute schwer auszuhalten ist. Offensichtliche Befunde stellen Ärzte, Richter und Jugendämter seltener vor Probleme, ihren Entscheidungs- und Handlungsverpflichtungen nachzukommen. Anders sieht das bei Gefährdungen, erst recht bei sogenannten "latenten Kindeswohlgefährdungen" aus, ein Begriff bzw. Kindeswohlgefährdung und Kinderschutz während Corona 2020. Umstand, an dem auch das Deutsche Institut für Jugendhilfe und Familienrecht zu kapitulieren scheint. (4) Die Fragen, ob (chronische) Erziehungsmängel "schon" als Kindeswohlgefährdungen gewertet werden müssten oder im Kontext der Anwendung des § 27 SGB VIII festgestellte Hilfebedarfe in einen Gefährdungstatbestand umschlagen könnten, seien eine fachliche Herausforderung, der nicht durch rechtliche Hinweise begegnet werden könne.

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Im Idealfall nehmen Eltern Auffälligkeiten an ihrem Kind wahr und entscheiden sich eigeninitiativ Veränderungen einzuleiten oder Unterstützung anzunehmen. Manchmal schaffen es Erziehungsberechtigte nicht aus eigener Kraft die Gefahr für das Kind oder den Jugendlichen abzuwenden. In diesen Fällen braucht es den Weg zum Jugendamt, um Hilfe für die Familie zu organisieren. Akute und latente kindeswohlgefährdung den. Auch wenn ein sofortiger Handlungsbedarf der Fachkraft nicht angebracht scheint, so gilt es ebenso Hinweisen auf latente Gefahren für die Entwicklung des Kindes oder des Jugendlichen nachzugehen. Schließlich kann sich aus latent gefährdenden Bedingungen eine akute Gefahr entwickeln. Fehlt es zum Beispiel einem Kind regelmäßig an Anerkennung, kann es sich selbst oder andere durch das aus dem Mangel resultierende geringe Selbstwertgefühl, unter Umständen gezielt in eine lebensbedrohliche Situation bringen, um so als letzten Hilferuf Aufmerksamkeit für die eigene Not zu erhalten. Im Umgang mit dem Verdacht latenter Kindeswohlgefährdung ist ein ebenso bedachtes Vorgehen im Team wie bei akuter Gefahr erforderlich, keinesfalls Alleingänge.

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Zudem ist in erster Linie Zeit notwendig sich um Kinder oder Familien in Not zu kümmern. Es bedarf oft mehrerer Gespräche, Telefonate, eventuell Hausbesuche oder die Begleitung der Familie in eine Beratungsstelle. All dies erfordert unterschiedliche Ressourcen der Fachkräfte in Schulen und Kitas.

Das schwierige Schicksal der Kinder während der Corona-Pandemie wurde im letzten Jahr und wird immer noch vielerorts diskutiert. Bereits in den ersten Wochen der Krise und der Kontaktbeschränkungen meldeten sich besorgte Experten zu Wort mit Hinweisen auf ein erhöhtes Risiko von häuslicher Gewalt, Kindesmisshandlungen und Kindesmissbrauch. Ausfälle beim bereits vor Corona deutlich überlasteten Jugendamtpersonal würden zu erheblichen Einschränkungen der Kinderschutzmaßnahmen sowie zu reinem Abarbeiten von Kinderschutzmeldungen führen, so z. B. Frau Prof. Dr. Maud Zitelman (Frankfurt University of Applied Sciences) in einem HR Info Interview am 29. Kindeswohlgefährdung: Deutlicher Anstieg. 03. 2020. Im Laufe des Jahres gab es dann mehr laute Schlagzeilen als konkrete Zahlen. Eine kurze Meldung im Ärzteblatt gab die (kommunalen) Erfahrungswerte der Gewaltschutzambulanz der Charité in Berlin wieder. Dort sah man sich gerade in den Sommermonaten mit einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen konfrontiert (z. Juni 2020 mit +30% ggü. Juni 2019).